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Axel von Löwen (1686–1772)

Ein Schwede fühlte sich Stralsund so verbunden, dass er der Stadt schon zu Lebzeiten seine Kunstsammlung und Bibliothek vermachte.

Damit sein Name nie vergessen werde, sollten seine Schätze auf "ewige Zeiten" im Rathaus verbleiben, durch seine Erben vermehrt und dem "Publico zum Dienst" zugänglich gemacht werden. Das Inventarprotokoll der Sammlung von 1795 erfasste u. a. Bücher, Kupferstiche, Gemälde, Pokale, mathematische und astronomische Instrumente sowie Möbel von beachtenswerter Qualität. 

Axel Graf von Löwen erblickte am 1. November 1686 als Sohn eines hohen schwedischen Provinzbeamten das Licht der Welt. Nach Beendigung einer mathematischen Ausbildung begann er seine militärische Laufbahn mit einem Volontariat im Bau von Befestigungsanlagen in Wismar und Stralsund und machte in nur wenigen Jahren eine glänzende Karriere. Zu seinem gesellschaftlichen Aufstieg verhalfen ihm auch zwei Ehen mit Frauen aus einflussreichen schwedischen Familien, aus der zahlreiche Kinder hervorgingen. Nach Aufgabe der Militärkarriere wurde Löwen 1748 zum Generalgouverneur für Schwedisch-Pommern ernannt.

Die schwedischen Generalgouverneure residierten in Stralsund im Regierungspalais in der Badenstraße. Von dort erteilte der profunde Kunstsammler beispielsweise Genehmigungen für die Gründung der bedeutendsten Stralsunder Unternehmen: Fayencefabrik (1755), Spielkartenfabrik (1765) und die Königlich-schwedische Münze (1757). Axel Graf von Löwen lebte bis zu seinem Tod am 25. Juli 1772 im Löwenschen Palais in Stralsund und fand seine letzte Ruhestätte in der schwedischen Kirche Frötuna.