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Museumshaus Stralsund

Hansegeschichte erleben

Hier ist alles echt - das spürt man sofort im 700 Jahre alten Museumshaus. Es bietet Blick hinter die Kulissen und Zeitreise zugleich - einzigartig in Deutschland. Denn sogar Staub und Ruß sind hier konserviert. Vor allem die Krämer und Kaufleute der Hansezeit haben Spuren hinterlassen. 

Mönchstraße 38

Di - So 10-17 Uhr

Museumshaus Stralsund

Das aus dem 14. Jahrhundert stammende Krämerhaus ist vom Keller bis unter den Dachfirst erlebbar. Ein lebendiger Gang durch die Hansezeit und nachfolgende, stilprägende Epochen.

 

Sieben Etagen Handel und Leben

Die historische Bausubstanz wurde nach der friedlichen Revolution und Wende durch beherztes Eingreifen der Denkmalschützer in buchstäblich letzter Minute gerettet. Das original aus dem Mittelalter stammende und das wohl älteste hölzerne Lastenrad im Norden Europas ist noch funktionsfähig.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat mit dem Haus in der Mönchstraße 38 erstmals ein bedrohtes Denkmal nicht nur gerettet, sondern auch für eine Nutzung als Museum erworben. Für das STRALSUND MUSEUM ist das Museumshaus weniger ein Standort, sondern eher sein größtes und zudem begehbares und anfassbares Ausstellungsstück. Ein einführender Film gibt einen guten Eindruck über den Zustand des Hauses vor der Sanierung und wie bereits Zerstörtes behutsam repariert und ergänzt wurde.

 

Beim Betreten der Diele im Erdgeschoss fällt die hervorragend erhaltene zweiflügelige Rokokotür besonders auf. Der steinerne Fußboden weist auf die Entstehungszeit des Hauses im 14. Jahrhundert hin.

In der Diele und über den Keller wurden Säcke und Fässer angeliefert und die verkaufte Ware ausgehändigt. Das Kontor des Krämers lag direkt am heute noch sichtbaren Kamin, dessen Spuren am Treppenaufgang in das erste Stockwerk zu entdecken sind. Die Decke wird von Akanthusmalerei verziert.

Es lassen sich in der Stralsunder Altstadt Bürgerhäuser der Hansezeit mit prachtvolleren Fassaden finden. Aber nur im zunächst unscheinbaren Museumshaus in der Mönchstraße lassen sich alle Geschosse erleben. Hier erschließt sich der Aufbau eines typischen gotischen Giebelhauses.

Dieses Haus kann reden.

Es  ist ein besonderes Konzept. Und es funktioniert. Schnell ist die hektische Außenwelt vergessen.

Aus Urlaubern werden Hausarchäologen auf Suche nach Spuren, wie über Jahrhunderte gewohnt und gehandelt wurde. Veränderungen, die im Laufe der Zeit gemacht wurden, bleiben in diesem Museumshaus sichtbar. Man hat Einbauten wie die Stuben und Küchen späterer Bewohnerinnen und Bewohner nicht ungeschehen gemacht, sondern erzählt gerade mit ihrer Hilfe die Geschichte der Menschen.

Hier wohnten keine berühmten Dichter oder Fürsten, sondern gewöhnliche Menschen. Wie die Krämerfamilie, die das Gebäude zum Lagern und Verkaufen erbaute und nutzte. Um selbst in einem kleinen hofseitigen Anbau, dem Kemladen, zu wohnen. Wandmalereien und Tapeten sind Schicht um Schicht freigelegt, wissenschaftlich dokumentiert und umfassend präsentiert. Überall spürt man viel Liebe zum Detail. Und so ist der besondere Charme des bis in die 70er Jahre bewohnten Hauses erhalten geblieben. Wir lernen: Im Denkmalschutz muss nicht immer ein vermeintlicher Originalzustand hergestellt werden.

 

Gottfried von Kathen erwarb das Haus im 17. Jahrhundert. Er war Kramer, wie zuvor auch schon sein Vater. Sein Porträt und das seiner Frau Margarethe kamen 1999 als Original zurück an ihren Platz. Der ausklappbare Tisch zeigt, dass die gute Stube auch als Kontor genutzt wurde.

Die Zeit scheint stillzustehen, wie hier in einer weiteren, mit Möbeln der Museumssammlung eingerichteten hübschen Stube.

Richtig gut gemacht, zumal man nicht einen Zeitpunkt erlebt, sondern die Entwicklung der letzten 700 Jahre. Echt irre.
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Im zwanzigsten Jahrhundert lebten hier bis zu sieben Mietparteien gleichzeitig. Diese "Schwarzküche" mit originalem Herd war bis 1979 in Gebrauch.

Frachtbriefe oder Gewürze und Getreidesorten, aber auch kuriose Alltagsgegenstände die bei der Sanierung zum Vorschein kamen, komplettieren die Ausstellung.

Ein Blick in den Keller lohnt sich, auch wenn ein Betreten nur in gebückter Haltung möglich ist. Die zur Hausmitte hin abgesenkten Deckenbalken werden von hölzernen und steinernen Stützen getragen, die zum Teil noch aus der Zeit der Erbauung des Hauses um 1320 stammen. 

Links und rechts des Eingangs befinden sich die Utluchten oder auch Krambuden, in deren Erdgeschoss heute ein Buchladen und ein Bekleidungsgeschäft dafür sorgen, dass wirklich das gesamte Haus betreten und betrachtet werden kann. Über den Geschäften liegen die "guten Stuben".

Videos zum Museumshaus

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Die Geschichte des alten Krämerhauses

Mit diesem Video laden wir Sie zu einem virtuellen Rundgang ein und zeigen Ihnen einige bauliche Besonderheiten des 700 Jahre alten mittelalterlichen Krämerhauses.

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Die Küche der 1920er und die Schwarzküche

Woher hat die Schwarzküche im Museumshaus Stralsund ihren Namen und was gibt es in der Küche aus den 1920er Jahren zu entdecken?

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Die Hübsche Stube

In diesem Video wird die Hübsche Stube vorgestellt, deren barocke Wohnwand so praktisch erscheint, als käme sie aus einem modernen Einrichtungshaus. Wir reisen in das 17. und 19. Jahrhundert.

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Praktische Informationen

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