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Löwensches Palais

Das Ressource-Haus in Stralsund, Johann Wilhelm Brüggemann, Lithografie, o.J

Der Künstler und Kunstlehrer Johann Wilhelm Brüggemann (1786–1866) stammte aus Göttingen und studierte an der Kurfürstlichen Akademie in Kassel Landschaftsmalerei. Seit 1807 arbeitete er als Kunstlehrer an einer Stralsunder Töchtererziehungsanstalt und ab 1823 als Zeichenlehrer am Stralsunder Gymnasium. In seiner Freizeit schuf er Stadtansichten seiner Wahlheimat, wie auch die des damaligen Ressource-Hauses. 

Das Gebäude wurde 1734 im Auftrag des Stralsunder Bürgermeisters David Ike (1683–1755) errichtet. Nach dessen Tod erwarb der Generalgouverneur von Schwedisch-Pommern, Axel Graf von Löwen (1686–1772), das in der Folge nach ihm benannte Palais und nutzte es als Wohnhaus. Hier bewahrte er auch seine umfangreiche Kunst- und Literatursammlung, die er in seinem Testament der Stadt Stralsund vermachte. 

Nach Axel von Löwens Tod ließ sein Sohn einen Erweiterungsbau errichten. 1797 verkaufte die schwedische Familie von Löwen das Haus an die ein Jahr zuvor gegründete Ressource-Gesellschaft. Diese benannte das Gebäude in "Haus der Ressource" um. Die Gesellschaft veranstaltete Bälle und Konzerte und verstand ihr Haus als kulturelles Zentrum der Stadt. Einige Räume wurden vermietet, so zum Beispiel an die Freimaurerloge.