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Performdance Stralsund

Zur Musik gehört Tanz und beides gehört auf die Bühne, doch auch aus Sprache lässt sich Tanztheater entwickeln, wie der Performd(d)ance e.V. dies bei der Inszenierung „Babel“ in der Alten Eisengießerei in Stralsund unter Beweis stellte.

Beim von Robert Wilsons Hörspiel „Tower of Babel“ inspirierten Stück rund um den Mythos Babylon entstand 2017 Holger Kummerows Foto der Tänzerin Dajana Voß. Am Ort des Turmbaus herrscht düstere, apokalyptische Atmosphäre. Das nur knapp verfügbare Bühnenlicht erlaubte dem unauffällig beobachtenden Fotografen Holger Kummerow nur die körnige fotografische Widergabe von Rhythmus und Bewegung.

Tanz-Performances mit Jugendlichen, Tanzstudentinnen und -studenten und professionellen Tänzerinnen und Tänzern kennen die Stralsunder nicht nur von der Bühne, sondern auch von Straßen, Plätzen und ungewöhnlichen Orten wie Baustellen, Schaufenstern, Kirchen oder der Volkswerft: Neue Perspektiven also auch für das sich zum Teil zufällig zusammenfindende Publikum, welches sich weder gedanklich vorbereiten noch anonym im dunklen Zuschauerraum verstecken kann. Junge Menschen der Region erleben so hautnah die künstlerischen Prozesse, „ertanzen“ sich zugleich ein Stück Heimatgefühl und tragen so viel zu einem zeitgenössischen, jungen „Sound of Stralsund“ bei.

Perform(d)ance wurde vor 20 Jahren gegründet. Mittlerweile tanzen knapp 200 Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den Kursen am Nachmittag und Abend. Und mit Tanz-in-Schulen-Projekten waren Tänzerinnen und Tänzer für Perform(d)ance bereits an über 30 verschiedenen Schulen vor Ort. „Tanz soll an Ausstrahlungskraft in der Region gewinnen und möglichst jedes Kind soll im Laufe seiner Schullaufbahn einmal in einem intensiven Prozess damit in Berührung kommen“, erklärt Choreographin Dörte Wolter und berichtet von einem echten Mutmacher: Aus dem 2018 gemeinsam mit dem Schloss Bröllin und dem Theater Vorpommern gestarteten Projekt „Vorpommern tanzt an“ wird nun das bundeslandweite „Mecklenburg-Vorpommern tanzt an“.