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Karl Friedrich Pogge (1839–1906)

Der in Stralsund niedergelassene Arzt und Mediziner engagierte sich für die allgemeine Gesundheitspflege und beschäftigte sich mit den Volkskrankheiten Typhus, Ruhr und Cholera.

Der Mediziner Karl Friedrich Pogge ließ sich 1867 als praktischer Arzt in Stralsund nieder. Hier engagierte er sich für die allgemeine Gesundheitspflege und beschäftigte sich mit den Volkskrankheiten Typhus, Ruhr und Cholera. Besonders der Typhus hatte Stralsund in argen Verruf gebracht und die Krankheit wurde in Deutschland als morbus sundensis (Stralsundische Krankheit) bezeichnet. Die Gründe für die ungewöhnlich hohe Sterblichkeitsziffer sind vorrangig in der stark vernachlässigten Wasserversorgung zu suchen. Die Stralsunder bezogen ihr Trinkwasser aus den durch gewerbliche Zwecke stark verunreinigten Stadtteichen. Zur Eindämmung der Seuchen wurden zahlreiche Anstrengungen unternommen, aber erst mit der Inbetriebnahme des Wasserwerkes in Lüssow im Jahre 1894 hörte das epidemische Vorkommen des Typhus in Stralsund auf. Die Begründung für die Notwendigkeit der Schaffung einwandfreier Trinkwasserverhältnisse aus medizinischer Sicht hatte Pogge mit seiner Abhandlung über "Die hygienischen Verhältnisse der Stadt Stralsund" geliefert.
Nach Entdeckung der Tuberkelbazillen 1882 durch Robert Koch hatte sich auch Pogge intensiv mit der Tuberkulose beschäftigt. Um auch in Stralsund eine Tuberkulosestation einrichten zu können und den Impfstoff zu testen, reiste er im städtischen Auftrag nach Berlin, um die Behandlungsmethoden bei dem berühmten Mediziner zu studieren. Der Begründer der modernen Bakteriologie in unserer Region starb nach einer schweren Krankheit am 19. August 1906 in Stralsund und wurde auf dem Frankenfriedhof beigesetzt.