Seitenanfang

Käthe Rieck (1902–2004)

Käthe Rieck war zunächst als Assistentin, von 1950 bis 1962 als Direktorin im heutigen STRALSUND MUSEUM tätig, also auch über die Zeit der Auslagerungen vieler Kunstgegenstände im Zweiten Weltkrieg und ihrer späteren Rückführung in das Museum.

Käthe Rieck wurde am 17. Februar 1902 in Rostock geboren. Mit zwölf Jahren zog sie mit der Familie nach Stralsund, wo sie begeistert die im Rathaus untergebrachte Ausstellung des Provinzialmuseums für Nordvorpommern und Rügen entdeckte. 1921 nahm die ausgebildete Kindergärtnerin dort eine Stelle zur Unterstützung des Direktors an. Als "Mädchen für alles" ordnete und putzte sie Silber, sagte sie später. Bald darauf wurde Rieck mit der Aufarbeitung der Sammlung, der Organisation von Ausstellungen und dem Aufbau der Stadtbibliothek betraut. Nach dem 2. Weltkrieg war sie maßgeblich an der Rückführung von ausgelagerten Kunst- und Kulturgütern beteiligt – vieles davon zerstört oder in miserablem Zustand. Sie brachte unter anderem den Hiddenseer Goldschmuck zurück und die Stellwagenorgel der Marienkirche, die sie persönlich per Pferdewagen nach Stralsund fuhr. Parallel bildete sie sich weiter, baute die Sammlung und neue Abteilungen des Museums auf und stieg 1951 zur Direktorin auf. 1953 wurde sie in die Deutsche Akademie der Wissenschaften aufgenommen.
Als Mitglied der AG Altstadtsanierung und Beauftrage für Denkmalschutz inventarisierte sie die Bausubstanz, stritt sich mit Oberbürgermeister und Stadtvätern gegen den Abriss ganzer Straßenzüge. Viele Häuser wurden auf ihren Druck hin gerettet.
Käthe Rieck, seit 1995 Ehrenbürgerin der Stadt, starb am 23. April 2004 in Stralsund.