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Ernst Gronow (1856–1932)

Unter Bürgermeister Gronow entstanden so markante Gebäude wie die Hansaschule (1913), die Feuerwehr (1910) und das Stadttheater (1916).

Die Biografie des in Greifswald geborenen Ernst Gronow kann als "Blitzkarriere" bezeichnet werden. Der Sohn eines Beamten studierte nach dem Abitur Jura und bewarb sich danach um eine in Stralsund frei gewordene Stelle eines auf Lebzeiten zu wählenden Ratsherrn. 1884 wurde er in sein Amt eingeführt. Offensichtlich erledigte der damals 28-jährige seine Aufgaben so vorbildlich, dass er 1890 durch Ratsbeschluss zum Stadtsyndikus – mit einem heutigen Juristen vergleichbar – ernannt wurde. Wenige Jahre später verhalf ihm wieder das Schicksal in Form des plötzlichen Todes von Oberbürgermeister Tamms und dem damit verbundenen Freiwerden der Stelle des Ersten Bürgermeisters zu einem weiteren bedeutenden Schritt auf der Karriereleiter. Er setzte sich gegen zahlreiche Mitbewerber durch und wurde zum Ersten Bürgermeister der Stadt Stralsund ernannt. Gronow prägte durch sachliche und fleißige Arbeit das Bild der Stadtverwaltung. Selbst seine politischen Gegner erkannten seine Befähigung zur Leitung der Geschicke der Kommune und seinen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn an.

Unter seiner Leitung entstanden so markante Gebäude wie die Hansaschule (1913), die Feuerwehr (1910) und das Stadttheater (1916). Er war Förderer der Aufforstung des Stadtwaldes und der Errichtung der Sundpromenade. Der leidenschaftliche Kegler starb nach einem schweren gesundheitlichen Leiden am 18. Oktober 1932 und wurde auf dem Knieperfriedhof beigesetzt.