Edith Dettmann, Tochter eines Stralsunder Goldschmieds, studierte Malerei an der Düsseldorfer Kunstakademie. Dort wurde sie als erste Frau Meisterschülerin, und zwar bei Adolf Münzer (1870–1953), einem Anhänger der Freilichtmalerei. Um 1900 hatte er als Mitglied der Münchner Sezession zu den fortschrittlichsten Münchner Malern gehört.
Seit 1925 besaß Edith Dettmann ein eigenes Atelier. Die Malerin wandte sich dem Kunststil der Neuen Sachlichkeit zu. Ihre Bilder waren von dunkler Farbigkeit und exakter Zeichnung geprägt.
Politisch linksstehend, geriet sie in Streit mit einem nationalsozialistischen Kunstkritiker. Aus Angst vor Repressalien kehrte sie in ihre Heimatstadt zurück. Hier fehlte ihr der künstlerische Austausch und das Leben der Kunstmetropole. Erst ab Mitte der 1960er Jahre setzte eine neue Schaffensperiode mit einer helleren Farbpalette zum Thema Mensch und Natur ein.