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Diedrich Johann Longé (1779–1863)

Zunächst schwedischer Marineoffizier, bestimmte Longé maßgeblich den Aufbau einer kleinen preußischen Marine aus schwedischen Kanonenbooten und dem ersten preußischer Kriegsschiffneubau.

Diedrich Johann Longé war Offizier der schwedischen sowie der preußischen Marine. Dass Longé seinen Dienst für zwei Nationen verrichtete, ist mit folgendem historischen Ereignis verbunden: Auf dem Wiener Kongress 1815 trat Schweden Schwedisch-Pommern an Preußen ab. Zu dieser Zeit besaß Preußen kein einziges Kriegsschiff, strebte aber an, eine eigene preußische Marine aufzubauen. Zur Unterstützung dieses Vorhabens stellte Schweden im August 1815 den Marineoffizier Diedrich Johann Longé zur Verfügung. In einer seiner ersten Amtshandlungen übergab Longé am 23. Oktober 1815 sechs in Stralsund liegende und von Preußen erworbene schwedische Kanonenboote. Zwei Monate später, am 28. Dezember, wurde er als Offizier in die preußische Marine übernommen.
Longé bestimmte in den nächsten Jahrzehnten maßgeblich den Aufbau einer kleinen preußischen Marine. Auf seinen Vorschlag hin wurde der schnelle bewaffnete Schoner "Stralsund" als erster preußischer Kriegsschiffneubau gefertigt, wo er als Kommandant eingesetzt worden ist. 1827 wurde Longé zudem zum Vorsteher des neu gebauten Königlichen Marine-Depots zu Stralsund ernannt.