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Wie lange gibt es schon Geld?

Bevor es Geld gab, wurden Tauschgeschäfte auf klassische Art und Weise durchgeführt. Es wurde also immer ein Objekt gegen ein anderes getauscht. Zum Beispiel Töpferware gegen Nahrung. Diese Art des Tauschgeschäftes birgt aber ein großes Problem. Wenn zum Beispiel niemand Töpferware gegen Essen tauschen möchte, droht Hunger. Es musste für jeden Handel also auch ein passender Handelspartner vorhanden sein. Mit Geld wurden Tauschgeschäfte viel flexibler, denn es wurde überall und von jedem akzeptiert. So entfällt das eben skizzierte Problem und die Töpferware kann für Geld verkauft werden und mit diesem Geld kann dann Essen erworben werden.

Das älteste Metallgeld wurde in Mesopotamien, dem heutigen Irak und Syrien, entdeckt. Dort bezahlten die Sumerer schon um 2000 vor Christus mit Silber. Zwischen 700 und 500 vor Christus entwickelten mehrere Völker unabhängig voneinander kleine Zahlungsgegenstände aus Eisen, Bronze und anderen Materialien. Diese hatten zum Beispiel die Form von kleinen Metallbarren, Äxten oder auch Skulpturen wie Delfinen. Einzig die Lyder, die in der Westtürkei lebten, stellten 650 vor Christus kleine Metallscheiben und damit wohl die ersten Münzen her. Diese waren unterschiedlich schwer und hatten einen Stempel, mit dem die Echtheit und der Wert bestätigt wurden.
Über die nächsten Jahrhunderte wurde Münzgeld dann immer weiter verfeinert, bis im 11. Jahrhundert in China das erste Papiergeld eingeführt wurde. Ursprünglich war dieses zum Ersatz von Münzen gedacht und nicht als Ergänzung. Buchgeld wurde im 14. Jahrhundert in Italien das erste Mal verwendet. Schecks konnten bei Banken eingelöst werden und der Zahlungsverkehr wurde deutlich effizienter und sicherer. Im 20. Jahrhundert wurde dann das elektronische Geld eingeführt. Diese Weiterentwicklung von Buchgeld änderte unseren Umgang mit Geld grundlegend. Bargeldlose Bezahlung ist alltäglich. Im 21. Jahrhundert wird sich zeigen, in welchem Umfang sich Technologien wie zum Beispiel Kryptowährungen durchsetzen und unser Verständnis von Geld vielleicht erneut komplett verändern.

Der sogenannte Hacksilberschatz aus der Sammlung des STRALSUND MUSEUM besteht zum größten Teil aus Münzen arabischer Herkunft. Sie wurden 1873 bei Deichbauarbeiten in einer Düne bei Prerow auf dem Darß gefunden. Insgesamt liegen 27 vollständige Münzen und 45 Bruchstücke vor, die jedoch zum Teil nicht näher bestimmbar sind. Neben den arabischen Münzen enthält der Schatz auch 1 französische, 1 westeuropäische (nicht näher bestimmbar) und 1 Münze aus Dorestadt (Karl d. Große, 768-814). Außer den Münzen beinhaltet der Schatz 2 gebogene vierkantige Barren (größerer in 2 Bruchstücken/ 43,6 g, 2 kleinere 22,05 g). Die Zusammenstellung der Münzen belegt die weit reichenden Handelsbeziehungen der Slawen. Vom 9.-11. Jahrhundert änderte sich die Ausrichtung des Handels vom Fernen Osten hin nach Mittel- und Westeuropa.

Neben Silbermünzen wurden zur Bezahlung auch Gegenstände aus Silber, Barren, Bleche oder selbst Schmuck und Kunstgegenstände zerkleinert. Ihr Tauschwert ergab sich aus dem Gewicht und Wert des Silbers.