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Visualisierung Ausstellung Duncan McCauleyVisualisierung Ausstellung Duncan McCauley
Geschichten am Meer

Macht und Reichtum der Hanse

Wie kam es zur Gründung und zum rasanten Aufstieg Stralsunds zur zweitmächtigsten Hansestadt an der Ostsee? Warum konnte Stralsunds Bürgermeister dem dänischen König den Stralsunder Frieden diktieren? Wie lebten "diese Wulflams" und wie spiegelten sich Reichtum und Glaube in Kirchen, Klöstern und im Alltag wieder?

ab 2026

Katharinenkloster

Geschichte(n) am Meer

Pracht und Reichtum der Hansestadt Stralsund stammen aus der Blütezeit des Kaufmanns- und Städtebündnisses. Eine Zeit des Handels und Austausch über die Ostsee bis zu den Hansekontoren in Bergen, London, Nowgorod und Brügge. Innovationen, zum Beispiel im Schiffbau, und der gemeinsame Einsatz gegen Seeräuber und konkurrierende Mächte, erlaubten der Hanse eine erstaunliche Entwicklung, die sich im noch heute großartigen Erscheinungsbild der von der Backsteingotik geprägten Hansestädte manifestierte.

Dank der Förderung von Bund, Land und Stadt und vieler Förderer kann ab 2024 die größte archäologische und kulturhistorische Museumssammlung Mecklenburg-Vorpommerns entsprechend seiner nationalen und zum Teil internationalen Bedeutung neu präsentiert werden. Viele maßgebliche Schätze stammen aus der Blütezeit der Hansestadt Stralsund, wie die Paramente, kostbare kirchliche Gewänder, und viele weitere Zeugnisse der Hansezeit. Ihr wird die neue Dauerausstellung  viel Platz einräumen. Die Gebäude, das steinerne Welterbe Stralsunds, lassen sich heute noch bei einem Stadtrundgang erleben. Die zukünftige Ausstellung erlaubt Einblicke in den Alltag der Menschen in der mittelalterlichen Hansestadt. Wie kam es überhaupt zur Gründung und zum rasanten Aufstieg Stralsunds? Und wie sehr prägt der weltoffene Geist unser Zusammenleben und Wirtschaften bis heute?

Mit der Jaromarsburg und dem slawischen Tempel am Kap Arkona zerstörten die Dänen 1168/69 das letzte heidnische Heiligtum auf deutschem Boden. Ausgangspunkt für Stralsunds Aufstieg.

In den Folgejahren erwuchs aus einem Dorf und Anlandungsplatz am Strelasund die Stadt Stralsund. Im Jahr 1234 erhielt Stralsund das Stadtrecht und entwickelte sich in gut hundert Jahren zur zweitmächtigsten Hansestadt an der Ostsee.

Welche Interessengruppen müssen sich zusammenfinden und wie setzt sich die Bevölkerung einer schnell wachsenden Hansestadt zusammen? Mitmachen und Eintauchen werden dank moderner Installationen und innovativer Ausstellungsgestaltung möglich.

Wir wollen zeigen, wie Austausch, Handel und Vielfalt zu Garanten für Frieden und eine prosperierende Region wurden. Es lohnt sich, für diese Werte zu werben
Dr. Maren Heun, Direktorin STRALSUND MUSEUM

Stralsunds Reichtum und Einfluss, aber auch die Alltagskultur im Kulturkreis der Hanse, werden anhand der Familie der Wulflams gezeigt. Ihr Wohnhaus am Alten Markt spiegelt heute noch eindrücklich die Fassade des Stralsunder Rathauses.

Bürgermeister Bertram Wulflam verhandelte 1370 den Stralsunder Frieden, welcher den Sieg der Hansestädte über Dänemark besiegelte. Die folgende Blütezeit der Hanse erstreckte sich über das gesamte 15. Jahrhundert.

Das Handelsnetz der Hanse war riesig und basierte auf Seetransporten mit den neuartigen Koggen. Stralsunds Straßen und Gebäude sind folgerichtig und heute noch gut erkennbar auf den Hafen ausgerichtet. Schiffbau und die Bedrohung durch Piraterie sind weitere wichtige Kapitel im Buch der Stralsunder Geschichte.

Dreh- und Angelpunkt des Warenumschlags und Quelle des Reichtums war der Stralsunder Hafen. Gezeigt werden typische Handelsgüter und -wege, sowie eine Seeräuberliste, um die sich zahlreiche Legenden ranken. Fragmente von Schiffen erinnern an die Bedeutung von Schiffbau und Seehandel.

Die hansische Gesellschaft war tief religiös. Die wertvollen mittelalterlichen liturgischen Gewänder, krönender Abschluss der Ausstellung zur Hansezeit, wurden von reichen Kaufleuten gestiftet. Als sogenannter Paramentenschatz zählen die Gewänder, sie stammen aus Stralsunds Kirchen, zu den wertvollsten Sammlungsbeständen des STRALSUND MUSEUM. Sie werden restauriert und zukünftig in Spezialvitrinen ausgestellt.