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Setzwaage, Stockholm nach 1714

Die Setzwaage gilt als Vorläufer der Wasserwaage. In militärischem Zusammenhang nutze man Setzwaagen zur richtigen Positionierung von Kanonen und Mörsern. Dies wurde vor allem dann notwendig, wenn man weit entfernte Ziele treffen wollte. Hierzu setzte man die Setzwaage auf das Geschützrohr auf.

Der geübte Artillerist entnahm aus der Schießtabelle, wie steil das Rohr aufgerichtet werden musste. Der Wert richtete sich hierbei nach der Entfernung und wurde dann auf der senkrechten Skala eingestellt. Mit dem Pendel konnte auch geprüft werden, ob das Geschütz gerade aufgestellt blieb und nicht etwa seitlich abdriftete.
Die Skalenbezeichnungen auf dieser Setzwaage aus der Löwenschen Sammlung sind in schwedischer Sprache angebracht.

Auf der Vorderseite des Ständers sind die Inschriften "Inventor . / G. G. Appelman / 1714" und "O. Thelött Fec. / Holmiæ" eingraviert. Somit stammt diese sehr aufwändig gearbeitete Setzwaage vom schwedischen Zeichner und Instrumentenbauer Olof Thelott. Als Erfinder wird Gustav Gabriel Appelman genannt. Appelman war ein schwedischer Artillerieoffizier, der auch Karl XII. von Schweden ausbildete. Er konstruierte ein leichtes Feldgeschütz, vielleicht ist die Setzwaage in diesem Zusammenhang zu sehen.