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Madonna auf der Mondsichel

Die halbrunde Schnitzfigur stand zu ihrer Entstehungszeit Ende des 15. Jahrhunderts als Hauptpatronin im Zentrum des Altars der Marienbruderschaft der Schiffer in der Stralsunder Nikolaikirche.

Das STRALSUND MUSEUM hat die Madonna 1864 von der Stadtkirche St. Nikolai erworben. Die halbrunde Schnitzfigur stand zu ihrer Entstehungszeit Ende des 15. Jahrhunderts als Hauptpatronin im Zentrum des Altars der Marienbruderschaft der Schiffer. Der ursprüngliche Strahlenkranz ist nicht mehr erhalten, gehört aber zum Typus der Mondsichelmadonna, der auf eine Offenbarung des Johannes zurückgeht. Darin begegnet der Apostel einer himmlischen Frau, "umkleidet von der Sonne, zwölf Sternen und den Mond zu ihren Füßen."
So sieht man die Muttergottes auf einer steil aufragenden Mondsichel stehen, ihren Sohn vor sich haltend und mit mildem vergeistigten Blick auf die Gläubigen herabsehend. Sie trägt eine vergoldete Krone, die wie ihr goldener, blau gefütterter Mantel ein Hinweis auf ihre Funktion als Himmelskönigin ist. Die Nacktheit des Jesuskindes hingegen betont die Menschwerdung Christi.