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Dalmatik

Dieses prachtvolle kirchliche Gewand wurde aus vier verschiedenen Seidenstoffen gefertigt, die zwischen 1350 und 1400 in Italien hergestellt worden sind.

Das STRALSUND MUSEUM besitzt eine der größten Sammlungen mittelalterlicher, kirchlicher Gewänder im norddeutschen Raum. Dieses prachtvolle Kleidungsstück wurde aus vier verschiedenen Seidenstoffen gefertigt, die alle in der Zeit zwischen 1350 und 1400 in Italien hergestellt worden sind. Erscheint der Hauptstoff heute in einem gelb-goldenen Ton, war er früher leuchtend rot. Der Ärmelstoff hingegen hat an Farbigkeit weniger eingebüßt.
Es ist der Kunstfertigkeit der damaligen Stralsunder Gewandschneider zu verdanken, dass es gelungen ist, die Stoffe miteinander zu verbinden. Wie ein glänzendes Gitternetz umfasst die silberne Musterung das gesamte Gewand und lässt es einheitlich wirken. Alte Musterbilder werden durch die prächtige Anmutung ersetzt.
Es ist das einzige liturgische Gewand in der Sammlung des STRALSUND MUSEUM, bei dem sicher festzustellen ist, dass hierfür Stoffe auch zweitverwendet wurden. Möglicherweise stammt ein Teil des Gewandstoffes von einem prächtigen Kleidungsstück eines Stralsunder Bürgers. Vor der Reformation was es durchaus üblich, den Kirchen für das eigene Seelenheil nach dem Tod prachtvolle Gewänder zu vermachen.